1.   <<  
  2.   <  
  3.   1  
  4.   2  
  5.   3  
  6.   4  
  7.   5  
  8.   6  
  9.   >  
  10.   >>  
 
Die Sedov im Außenhafen von Emden

... some shadow of the spirit of these lovely old sea wanderers ...

Alan Villiers (1929)
 

Die Sedov - ein besonderes Schiff

Warum ausgerechnet dieses Schiff? Die Sedov ist eines der wenigen aktiven Segelschiffe, die noch aus der Zeit der frachttragenden Segelschiffahrt stammen. Auf einem Deck durch den Kanal in den Atlantik zu fahren, welches schon vor 80 Jahren Kap Hoorn gerundet hat, das muß für jeden Liebhaber der Seefahrtsgeschichte ein Höhepunkt im Leben sein. Auch wenn natürlich seit jenen Tagen viel am Schiff umgebaut worden ist, man berührt mit jedem Griff an Bord die vergangene Hoch- und Endzeit der kommerziellen Segelschiffahrt. Ein Törn mit der Sedov ist eine Zeitreise; wer weiß schon, wie lange noch Gelegenheit besteht, auf so einem klassischen Schiff zu segeln …

Mit der Sedov segelt man den um den Anfang des vergangenen Jahrhunderts dominierenden Schiffstyp, die Viermastbark. Von diesen gewaltigen Schiffen sind nur noch zwei in Fahrt, die Krusenstern (ex Padua), und die Sedov. Beide segeln unter russischer Flagge, und nur dort scheint der Betrieb solcher großen Schiffe noch möglich. Die Sedov dient der Kadettenausbildung für die russische Fischerei- und Handelsflotte. Neben ca. 60 Mitgliedern der Stammbesatzung sind bei unserem Törn gut 100 Kadetten an Bord, junge Burschen, fast noch halbe Kinder zwischen 16 und 19 Jahre alt. Daneben ist noch Platz für bis zu 46 zahlende Trainees. Um die 200 Menschen an Bord lassen das Schiff aber nie überlaufen oder eng erscheinen, so riesig sind diese alten Schiffe. Durch die Umwidmung der ehemaligen Lasten geben insgesamt vier Decks Raum im Überfluß. Mit einer Länge von 118 m über alles und einer Höhe der Toppen von 57 m über Wasser ist die Sedov heute das größte Segelschiff.

Ein Trainee an Bord der Sedov spielt eine andere Rolle als auf anderen Sail Training Ships. Wird auf Schiffen wie z.B. der Alexander von Humboldt die aktive Mitwirkung der Trainees am Bordleben von den Segelmanövern bis zur Backschaft vorausgesetzt, so spielen die Trainees auf der Sedov für den Bordbetrieb keine Rolle. Alles ist auf die Ausbildung der Kadetten und den Schiffsbetrieb durch Stammcrew und Kadetten ausgerichtet. Wer als Trainees mitmachen will, der muß sich „aufdrängen“.

Und es ist ein russisches Schiff. Das bedeutet z.B. wohlschmeckendes, aber russisches Essen und (sehr) klare Hierarchien an Bord, die nicht nur den Erfordernissen der Seefahrt geschuldet sind. Die Kommunikationspolitik, wir mußten es bei den späteren Wirren um das Absegeln erfahren, scheint aus Sowjetzeiten überlebt zu haben. Aber alle, Kadetten und Stammcrew, sind freundlich und bei in der Regel eher begrenzten Englischkenntnissen sehr aufgeschlossen und hilfsbereit gegenüber uns Trainees. Besonders herausheben muß man an dieser Stelle den zweiten Offizier Grigorij, für die Trainees Ansprechpartner, und den Bootsmann Konstantinowitsch.

Second Mate Grigorij

Second Mate Grigorij auf der Brücke

Helmsman Konstantinowitsch

Helmsman Konstantionwitsch in Aktion (rechts)

Historische Daten

Weil die Sedov ein so historisches Schiff ist, müssen an dieser Stelle einfach noch einige wichtige Daten aus dem Leben der alten Dame angefügt werden:

Poller der Sedov

Nützliche Links

Ich liste hier einige Links zu Internetseiten auf, die in irgendeiner Weise mit dem Törn und der Alex zu tun haben

Der Kurs

Leider hat mir mein GPS einen Streich gespielt und lediglich die Daten ab Kap Finisterre erhalten. So kann ich hier nur den Kurs aus dem von Segelmacher Igor Evdokimov erstellten Zertifikat widergeben. Dort sind einige nächtlich „Haken“ im Kurs der Sedov und der erste „Startversuch“ leider nicht enthalten.