1. Tag: 28. Oktober 2007
Morgens 8:00 Uhr kommen wir nach fast 12-stündiger Busfahrt in St. Malo an. Mit unserer Ankunft bricht Hektik auf der Alex aus. Die Crew vom vorherigen Törn hatte mit der in der Nacht erfolgten Umstellung von Sommer- auf Winterzeit Probleme und war eine Stunde zu spät dran. Irgendwann leert sich das Schiff und die Vorgängercrew besteigt von Dudel’s Dudelsack begleitet den Bus nach Deutschland.
Dann zeigt mir Ilka, mein Toppsmatrose für die nächsten 10 Tage, meine Koje … im Pumakäfig mit nominal 8 Kojen, aber aufgrund der schwachen Belegung des Törns sind nur 4 belegt. Relatives Glück gehabt, denn auch mit nur vier belegten Kojen kann es nachts recht stickig werden. Nach einem Eintopf zum Mittag gibt es die Schiffseinweisung. Dann geht es das erste Mal ins Rigg, zunächst nur bis zur Bramsaling, aber auch dort hat man schon eine gute Aussicht. Nach diesem ersten Kontakt mit der Alex und den dort herrschenden Sitten ein kurzer Gang durch die Stadt, denn ab 20:00 Uhr bin ich zur Hafenwache eingeteilt.
Mittagsposition: 48° 38,8’ N 02° 01,2’ W
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2. Tag: 29. Oktober 2007
Wir können nur mit der Flut auslaufen, deshalb kommt bereits um 9:00 Uhr der Lotse an Bord. Bei Nieselregen wird abgelegt und wir verholen uns mit Motor in die Schleuse, die das Bassin Vauban von der offenen See mit ihrem enormen Tidenhub von bis zu 12 m trennt.
Draußen empfängt uns eine kabbelige See, der Wind kommt ziemlich genau von vorn. Wir setzen trotzdem Groß- und Vorstengestagsegel. Dann darf ich das erste Mal ans Ruder. Das ist eigentlich ganz einfach, man muß das Schiff nur laufen lassen, möglichst wenig korrigieren und wenn, dann die träge Antwort des Schiffs auf die Ruderbewegung berücksichtigen. Später soll auch noch das Großbramstagsegel gesetzt werden. Das klappt aber nicht so richtig, schließlich werden auch die anderen beiden Stagsegel wieder heruntergenommen, der Wind ist zu vorlich. Also mit Maschine gegen die kräftige Welle. Der Wind frischt auf 6 – 7 auf. Das wird einigen Mitseglern die Freundschaft hungriger Fischen einbringen.
Auch die Abendwache bringt mit Maschinenfahrt wenig Abwechselung. Danach noch ein Bier und ab in die Koje.
Mittagsposition: 48° 48,0’ N 02° 25,7’ W
Etmal: 19 sm
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3. Tag: 30. Oktober 2007
Sind wir bis jetzt WNW gelaufen, so gehen wir nun auf Westkurs. Endlich können wir segeln. Unsere Wache fängt an Segel zu setzen: Vorstengestagsegel, Innen- und Außenklüver, Jager, Fock, Vorunter- und -obermarssegel, Vorbram-, Groß-, Großunter- und -obermassegel, Goßbramsegel, Unterbesan, Besanstagsegel, Großstengestag- und Großbramstagsegel. Damit sind wir zwei und eine halbe Stunde beschäftigt (und anschließend absolut fertig). Leider wird der Wind nachmittags zunehmend flauer, wir ändern unseren Kurs auf SSW. Um 18:00 Uhr stehen die Segel noch, um 19:15 Uhr beginnt es in der Koje zu vibrieren. Die Segel sind alle unten, der Motor läuft wieder. Abends auf der Wache sehe ich die Wetterkarte: wir segeln geradewegs in ein großes Hoch über der Biskaya. Dann als Ausguck auf die Back. Dort ist der Motor fast nicht zu spüren. Im Dunkeln alleine auf der Back umgeben vom Rauschen des Atlantiks, das ist herrlich.
Mittagsposition: 49° 25,7' N 05° 12,7' W
Etmal: 128 sm